Schädelschale mit Deckel und Untersatz - Tibet 19./20.Jh., Kupfer-Bronze-Legierung, feuervergoldet, Silber, Bergkristall, einer menschlichen Schädelkalotte nachgearbeitete Schale aus Bergkristall, in die Front - und Rückseite der ovoiden Schalenwand sind drei zornvolle halbplastische Gesichter und ein Schädelkopf gemeißelt, an der Außenseite des Gefäßes befinden sich außerdem weitere ornamentale Verzierungen wie Riffelungen, einfache Bandgirlanden sowie zeltförmiges Gitterwerk, Bergkristall mit min. Rissen und Unebenheiten. Der gewölbte breitrandige Deckel ist mit üppigem fein gearbeitetem Repoussé-Dekor aus mäandrierenden blühenden Ranken versehen und oben über einem Vishvavajra im Hochrelief von einem vollplastischen vierspeichigem Vajra als Knauf bekrönt. Der ebenso sorgfältig gearbeitete Sockel besteht aus einem dreipassigem geschweiftem Unterbau mit triangulärer Auflagefläche, einem eingezogenem eher schmalem Mittelstück ebenfalls in Dreieckform, und einer aufgesetzten dreiblättrigen punktuell durchbrochenen Schale. geschmückt ist der gesamte Sockel mit volutierten Ranken, Flammenmotiven mit eingeschriebenen Lantsa-Silben, Lotosblattsaum in Treibarbeit sowie gravierten Lotoselementen, die obere Blattschale zieren zusätzlich drei Schädelappliken aus Silberblech, welche für die Überwindung der drei grundlegenden buddhistischen Grundübel 'Unwissenheit, Begierde und Haß' stehen, Deckel:L.ca.19,5 B.13 H.ca.12cm/Sockel: Dm.ca.17cm,H.ca.16cm/Schädelschale: L.ca.22,5 B.ca.13,6,H bis ca. 8,5cm/Gesamthöhe ca.31,5cm/Gesamtgewicht ca.3000g Die sog. Schädelschalen (skr. kapala/tib. thod pa) wurden am häufigsten aus tatsächlichen menschlichen Schädelkalotten hergestellt, eher seltener sind Kapalas aus (Edel-)Metallen wie Kupfer, Bronze, Gold oder Silber sowie Bergkristall. Bei diesen Gefäßen handelt es sich um unabdingbare tantrische Kultgegenstände für Weihezeremonien und rituelle Handlungen wie bspw. das Ritual für das "innere Opfer", bei dem ein modellierter und bemalter Opferkuchen aus Teig und zwei Schädelschalen (in der Praxis benutzt man Schädelschalen aus Ersatzmaterialien, ähnlich der vorliegenden, obwohl die tantrischenTexte eigentlich menschliche Kapalas vorschreiben) zum Einsatz kommen. Alle drei Objekte werden auf einem Altar platziert, die sog. "Medizinschädelschale" füllt man mit Bier oder Alkohol, die andere "Blutschädelschale" mit schwarzem Tee und geheimen rituellen Substanzen. Der Ritualmeister entnimmt nun der jeweiligen Schale einige Tropfen der enthaltenen Flüssigkeit und sprenkelt damit bestimmte Opfergaben, wobei er darauf achten muss, daß sich die Flüssigkeiten niemals vermischen dürfen. Nach der Durchführung werden die Schalen mit einem kuppelförmigem Deckel abgedeckt, dessen Griff eine Vajra-Form aufweist (Ritualbeschreibung siehe Lee-Kalisch, Jeong-hee, Bräutigam, Uwe:Tibet-Klöster öffnen ihre Schatzkammern, Katalog anlässlich der gleichnamigen Ausstellung , Kulturstiftung Ruhr, Essen, Villa Hügel, 19. August bis 26. November 2006, S.517) Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

A Tibetan Gilt Copper Bronze Rock Crystal ''Kapala'' - Ritual Vessel and Cover- Tibet 19th/20th century, fire-gilt copper bronze alloy, silver, rock crystal quartz, the ritual alms bowl 'kapala' is fashioned from a single, large piece of rock crystal with three moulded wrathfull faces and a scull, placed on a decorative copper bronze alloy fire-gilt triangular stand and fitted with a matching cover of equal material with a full round vajra finial, both stand and cover are embellished with intricately worked embossed scrolling flowering tendrills and flame patterns, various lantsa characters to the base as well as three modelled silver sheet sculls to the upper part of the stand representing the three Buddhist poisons ''hatred, greed and ignorance'',measures: cover:L.c.19,5 B.c.13 H.c.12cm/ stand: Dm.c.17cm,H.c.16cm/crystal cup: L.c.22,5 B.c.13,6,H. up to c. 8,5cm/total height c.31,5cm/total weight c.3000g A kapala or ''skullcup'' is a cup usually made from a human skull used as a ritual implement (bowl) in both Hindu Tantra and Buddhist Tantra (Vajrayana)to hold ritual dough cakes or liquids, the kapala was believed to facilitate a transcendental state of thought and mind.They are also found in copper or, in rare cases, made from crystall. Provenance Private Collection Germany