Inganni,Angelo (1807 Brescia- 1880 Gussago) - Bauer mit glühendem Holzspan,eine Lampe anzündend, Öl auf Leinwand, doubliert/auf Platte aufgezogen, rechts unten signiert und datiert 1869, (alt-)restauriert: unter UV-Licht farblich veränderte Retuschen sichtbar, ca.77,5x63cm,im alten Prunkrahmen,darauf eine korrodierte Metallplakette mit dem Namenszug des Künstlers,vgl.hierzu motivisch entsprechendes aber nicht identisches Gemälde (abweichende Physiognomie) von A.Inganni mit dem Titel "Contadino che accende una lucerna con un tizzone ardente" im Santa Giulia - Museo della Città in Brescia -Angelo Inganni stammte aus der norditalienische Stadt Brescia in der Lombardei,er arbeitete aber überwiegend in Mailand und anderen italienischen Metropolen sowie im beschaulichen Gussago, wo er das letzte Drittel seines Lebens verbrachte.Obwohl auch Ingannis Portraits und die Historien-und Genrebilder große Wertschätzung erfuhren,erfreuten sich vor allem die stimmungsvollen Architektur-und Stadtansichten enormer Beliebtheit.Den Durchbruch schaffte der Künstler 1838 mit der Vedute der Mailänder Piazza del Duom,einem gefeierten Werk, von dem er zahlreiche Kopien für namhafte Auftraggeber anfertigen musste, u.a. auch für Kaiser Ferdinand I. von Österreich. Inganni gelang es,beeinflusst insbesondere von den Werken seines Lehrers an der Accademia di Brera Giovanni Migliara sowie dem berühmten Mailänder Vedutisten Giuseppe Cannela einen eigenen Typus der realistisch-detailgenauen lombardischen Stadtvedute zu kreieren,bevölkert mit prominent in Szene gesetzten Staffagefiguren meist aus der niederen Welt der kleinen Strassenhändler und Bauern.Eine eigene Erfindung stellten die überaus reizvollen Stadtansichten "sotto la neve" dar,deren verschneites Ambiente den Reiz der Darstellung noch erhöhte.Seit den 1850er Jahren widmete Inganni sich zudem verstärkt der Genremalerei, dabei schuf er atmosphärisch dichte Szenen aus dem bäuerlichen Leben seiner Heimat,konzipiert entweder als mehrfigurige Darstellungen oder als Einzelbildnisse von Bauern oder Kleinbürgern. Diese sind bisweilen "con effetti di notte"gestaltet,d.h. in Dunkelheit getaucht und sehr effektvoll von einer einzigen kleinen Lichtquelle in Form eines brennenden Holzspans,eines glühenden Kohlestücks oder einer Laterne beleuchtet. Derartige Darstellungen weisen u.a. Parallelen auf zu vergleichbaren Arbeiten des Piemonteser Michelangelo Pittatore (1825 -1903) und stehen auch der niederländische Genremalerei eines George Gillis Haanen (1807-1876) nahe. Inganni,Angelo (1807 Brescia- 1880 Gussago) - A Farmer Lighting a Lantern with a Chip of Wood, oil on canvas, canvas relined and mounted on wood,lower right signed and dated 1869, traces of old restorations visible under the light of the UV-lamp, c.77,5x63cm,housed in an antique gilt frame with a corroded metall badge displaying the artist's name - a very similar but not identical painting by the artist (note the differing physiognomy!!) titled ''Contadino che accende una lucerna con un tizzone ardente'' can be found in Santa Giulia - Museo della Città in Brescia